Station 1 – Jesus wird verraten

An der Kirche St. Gallus, Küdinghoven (Schulseite)

 

Manche von euch tragen ein Kreuz als Schmuck um den Hals. Kreuze hängen an den Wänden in Wohnungen, in Schulen, im Pfarrheim, in Kirchen. Kreuze stehen auf Berggipfeln und Friedhöfen.

Heute sind wir zusammengekommen, um miteinander das Kreuz, den Kreuzweg Jesu zu bedenken. Wir tun es im Zeichen des Kreuzes: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir wollen einen Weg gehen, auf dem wir Jesus begegnen, der das schwere Kreuz getragen hat. Auch heute leiden Menschen und tragen schwer an ihrem eigenen Kreuz. In ihnen können wir Jesus heute begegnen, hat er uns versprochen: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“

Gebet
Jesus, wir wollen dich begleiten auf deinem Leidensweg und dein Leid damals und das Leid der Menschen heute bedenken. Begleite du uns und lass uns besser verstehen, was das Kreuz bedeutet und wie sehr du uns liebst. Amen.

 

Jesus wird verraten
Jesus wird von Judas, seinem Freund, verraten. Mit einem Kuss hat Judas Jesus verraten und an die Mächtigen ausgeliefert.

Überlege: Hast Du schon mal jemanden verraten? Bist Du schon einmal von jemandem verraten worden?

Manchmal legen gute Freunde uns herein, enttäuschen uns, weil sie sich auf die Seite derer schlagen, die gegen uns sind. Verräter freuen sich oft, dass es ihnen gelungen ist, den anderen hereinzulegen. Verraten werden, das tut weh. Jesus nennt Judas weiterhin einen Freund. Er sagt: „Freund, mit einem Kuss verrätst du mich?!“

Gebet
Jesus, du sagst ja zu allen Menschen. Du liebst alle. Von einem Freund wirst du verraten. Trotzdem hältst du an Judas als Freund fest. Bleibe auch bei uns, wenn wir andere verraten oder uns nicht wie eine Freundin oder ein Freund von dir verhalten haben. Amen

 

Jesus wird von denen, die mit Judas kamen, gefangen genommen, gefesselt und abgeführt. Kennen wir das auch – gefesselt sein von Handy, Fußball, Fernsehen, Mode? Wir sind gebunden an das, was alle tun, alle sagen oder tragen. Wir müssen das haben, was alle haben, womit alle spielen. Manchmal sind wir gefesselt durch Angst, Hemmungen, Ehrgeiz oder Leistung. Wir tragen alle unsichtbar unsere Fesseln. Wir wollen jetzt einander Fesseln anlegen und überlegen, womit wir anderen die Freiheit nehmen.

Legt nun einander mit der bereitliegenden Kordel Fesseln an und geht so schweigend bis zum nächsten Wegkreuz über die Kirchstraße und die Gallusstraße bis zum Wegkreuz an der Einmündung der Samansstraße. Auf dem Weg wollen wir an Jesus, den Gefesselten denken und überlegen, was uns fesselt und gefangen nimmt.

Gebet
Jesus, du hast uns die Freiheit geschenkt und willst uns immer wieder befreien von allem, was uns fesselt und gefangen hält. Befreie uns von allen Ängsten und Zwängen, von Vorurteilen und allem, was uns gefangen hält. Jesus, lass uns in Liebe mit dir verbunden sein, dann sind wir frei. Amen.